Kinder unter drei Jahren haben besondere Bedürfnisse, sind jedoch hinsichtlich ihrer Entwicklung individuell. Wenn Sie mit dieser Gruppe achtsam umgehen, ein paar Regeln beachten und sich von unseren Tipps inspirieren lassen, wird Ihnen die Verpflegung ihrer jüngsten Essensgäste leicht von der Hand gehen.
Beikost
Je nach Alter ihrer jüngsten Essensgäste, kann es wichtig sein, die Eltern in der schrittweisen Einführung breiiger bzw. (halb)fester Lebensmittel und Gerichte neben der Milchnahrung in den Speiseplan ihres Kindes zu unterstützen. Diese sogenannte Beikost wird üblicherweise zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat eingeführt, beginnend mit kleinen Mengen pürierter oder zerdrückter Lebensmittel und schrittweise zunehmender Vielfalt und Konsistenz. Im ersten Schritt wird eine Milchmahlzeit, Muttermilch oder Formula-Nahrung des Tages durch eine Gemüsemus ersetzt, das nach und nach um Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Fleisch oder Fisch ergänzt werden kann. Die zweite Mahlzeit, die eingeführt wird, ist der Obst-Getreide-Brei, gefolgt von einem Milch-Getreide-Brei. So lernt das Kind Schritt für Schritt und Löffel für Löffel neue Geschmäcker und Texturen kennen und erhält notwendige Nährstoffe für sein Wachstum.
Beispielrezepte für die erste und zweite Breimahlzeit finden Sie im Biospeiseplaner. Etwa ein Gemüse-Kartoffel-Mus mit Linsen und einen Obst-Getreide-Brei.
Ab einem Alter von ca. 12 Monaten, manchmal früher, oder auch deutlich später, interessiert sich ein Kleinkind zunehmend für „Erwachsenennahrung“ und es kann langsam an die Kitaküche herangeführt werden. In dieser Phase haben Kinder häufig erst die Schneidezähne. Um feste Lebensmittel kauen zu können, braucht es mindestens vier, besser acht Backenzähne. Diese kommen meistens erst innerhalb des 2. Lebensjahres. Indem sie ihre Kauleiste einsetzen und die Nahrung mit der Zunge am Gaumen zerdrücken, kommen Kinder allerdings mit vielen Lebensmitteln auch ohne Zähne zurecht.
Gut zu wissen!
Es gibt zwei wichtige Ziele, die in dieser Phase gleichermaßen verfolgt werden sollten:
Jedes Kind geht in dieser Phase seinen eigenen Weg. Erwachsene dürfen getrost darauf verzichten Kinder vorzuverurteilen („schlechter Esser“), sie untereinander zu vergleichen („XY isst viel mehr/weniger“), sondern dürfen dem jeweiligen Lernprozess mit wohlwollender Offenheit und Aufmerksamkeit begegnen. Jedes Kind hat durch die Ernährung der Mutter in Schwangerschaft und Stillzeit und durch die Beikost eine bestimmte Geschmacksprägung angenommen. In die Kitaküche muss es sich erst hineinschmecken und sollte in diesem Prozess behutsam begleitet und keinesfalls gedrängt werden.
Achtung bei bestimmten Gemüse oder Obstsorten, wie zum Beispiel Apfel oder Gurkenscheiben. Hieran kann das Kind sich verschlucken, da es zwar mit der Kauleiste ein Stück abbrechen, dieses aber nicht mit der Zunge zerdrücken kann.
Bitte unbedingt beachten:
Die meisten Rezepte in unserer Rezeptdatenbank sind durch Anpassungen in der Zubereitung für Krippenkinder geeignet. Diese Anpassungen werden Ihnen automatisch beim Feld "Zutaten" und "Tipps für Krippenkinder" angezeigt, sobald Sie das Rezept für mindestens ein Krippenkind kochen möchten. Zusätzlich haben wir neue Rezepte entwickelt, die speziell für die Bedürfnisse von Kindern unter 3 Jahren geeignet sind. Sie tragen in ihrem Titel die Kennung "für Krippenkinder" und können dadurch in der Rezeptdatenbank schnell gefunden werden.
Weitere Informationen darüber, wie Kinder essen lernen und wie dieser Prozess pädagogisch sinnvoll begleitet werden kann, erfahren Sie im Video „Essen lernen“.
Nutzen Sie auch die praktischen Kühlschrankkarten des Bundesverband der Kindertagespflege. Diese können Sie kostenfrei herunterladen.
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